Reisen mit Flo und Helene

Kategorie: Camperausbau

Emils Tattoo

Emil’s fancy tattoo

Alleinstellungsmerkmal Folierung

Emils metallic-blau ist wirklich hübsch. Leider ist es nicht ganz so einzigartig, wie wir dachten. Mit Entsetzen haben wir festgestellt, dass es noch eine Handvoll andere blaue VW T5 in der Nachbarschaft gibt. Also haben wir uns entschlossen, ihn von der Masse abzuheben. Der Entschluss, eine Folierung anzubringen, wurde Ende Februar 2022 endlich in die Tat umgesetzt. Sie ist zwar nicht allzu günstig, aber einmalig und im Notfall verschwindet sie innerhalb weniger Minuten wieder.

Die Platzierung am Fahrzeug haben wir uns nicht lange überlegt. Wo sollte eine Folierung besser zur Geltung kommen als auf dem Dach? Nein, Spaß beiseite, wir haben jene Seite ins Auge gefasst, auf der keine Schiebetüre ist.

Das Design war auch bald umrissen, es sollten Berge werden, und ein bisschen Campingfeeling. Ich gebe zu, ich habe mir Zeit gelassen bei der Gestaltung der Motiv-Vorlage. Ich habe online Grafiken von Berggipfeln gesucht und habe sie auf ein Blatt Papier abgezeichnet. Dann habe ich Bäume gesucht, dann ein Zelt, … ich habe alle Elemente, die mir gefallen haben, auf meinem Papierentwurf zusammengebracht. Natürlich muss man da ein bisschen auf die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente schauen und auch auf das Bildverhältnis, das auf Emils Breitseite Platz hat. Ich habe mein Werk also einige Male wieder umgezeichnet, und auch neue Elemente ausprobiert. Irgendwann war ich zufrieden. Einscannen, Adobe Illustrator (nicht) verstehen und eine Vektor-Grafik daraus machen (danke Nina, für die Hilfe!). Natürlich hätte ich auch gleich alles digital zeichnen können, aber dafür reichen meine Kenntnisse und meine Ausstattung leider nicht aus.

Octopus Werbeservice
Meine Kollegin Sarah von Octopus Werbeservice, hat mir daraufhin ein Angebot erstellt. Dann haben wir auch schon einen Termin ausgemacht!

Eines schönen Mittwochs (und ja, es war wirklich sonnig, und zum Glück nicht regnerisch und dreckig) haben wir einen Ausflug ins schöne Brixental gemacht und noch ein paar unwichtige Details geklärt, wie etwa die Farbe der Folie und, ob wir Emil nur einseitig, oder nicht doch auf beiden Seiten bekleben lassen möchten.

Dann durften wir essen gehen und die fleißigen Monteure haben unserem Emil ein schmerzloses Tattoo verpasst. Uns gefällts 🙂

Schönere Bilder folgen bald… 😉

Oil warning

Sherlock Holmes – The adventure of the empty battery

oder: Emil und die Detektive!

Zwei Tage nach unserer Rückkehr aus Frankreich (und der Geschichte mit der Öl-Warnleuchte) wollten wir Emil wieder in Betrieb nehmen. Er war irgendwie „unresponsive“. Man kannt ja die Geschichten, von Autos, die nicht mehr starten wollen, von kaputten Batterien,…
Wir hatten es hier aber mit einer Arbeitsverweigerung der ganz üblen Sorte zu tun: nicht einmal mehr die Fernbedienung für die Zentralverriegelung wollte ihren Dienst tun…

Florian hat die Lage relativ schnell erfasst, hat sich über das Schlüsselloch (wann habe ich das letzte Mal einen Autoschlüssel im Schloss an der Autotür gedreht…?) in der Fahrertür Zugang zum Innenraum verschafft. Motorhaube auf! Die Messung ergab eine Ladung von Null – die Batterie hatte es offenbar hinter sich. Nach unserer langen und problemlosen Fahrt nach Frankreich und wieder zurück war das zwar etwas ungewöhnlich, aber so eine Batterie geht schon mal kaputt.

Jedenfalls mussten wir eine neue Batterie besorgen. Ich habe dabei einiges gelernt: nämlich WIE schwer diese Dinger wirklich sind… und wie teuer!

Die passende Batterie war bald beschafft und eingebaut – vorm Haus versteht sich, weil Emil bewegte sich keinen Zentimeter – und Florian wollte erkunden, ob es wohl an der selbstgebauten Einrichtung liegt, dass die Batterie so stark entleert wurde. Er hat gemessen, was das Zeug hält. Jedes kleine Kabel, das irgendwie einen Einfluss auf die Autobatterie haben könnte. Aber er hat keinen Fehler in seiner eigenen Elektronik gefunden.
Was er aber herausfand: Emil entleerte auch seine neue Batterie gleich wieder so stark, dass sie über Nacht wieder kaputt wäre. Hm?!

Emil wurde also außer Gefecht gesetzt, die Batterie wurde abgeklemmt und ein Termin in der Werkstatt vereinbart. Ein Profi musste her, der sich mit Autoelektrik auskennt. Wir schlossen die Batterie also wieder an, brachten Emil zur Werkstatt, klemmten die Batterie wieder ab, schrieben dem Mechaniker einen Liebesbrief mit einer Erklärung, warum er das Schlüsselloch verwenden und die Batterie wieder anschließen sollte. Und wir warteten.

Es dauerte eine ganze Weile, bis uns der Mechaniker mit seinem Fund erhellte: es war das Autoradio. Ernsthaft? Wir haben einiges an Elektrik im Auto modifiziert, aber eines der wenigen Originalteile – das unscheinbare, kleine Retro-Autoradio – hatte irgendwo plötzlich einen Kurzschluss und saugte deshalb die Batterie leer.

Wir haben anstatt der Batterie nun also das Autoradio abgeklemmt…

THE END.

 

PS: vielleicht besorgen wir uns ein neues, altes Retro-Radio, bis dahin fahren wir leider ohne Musik…

Selbstgebauter Küchenblock VW T5

Emil’s kitchen (01.05.2021)

Eine nicht unerhebliche Pandemie hat unsere Reisepläne in den Jahren 2020 und 2021 ziemlich zusammengeschrumpft. Kurzarbeit, Reisebeschränkungen und Ausgangssperren ließen uns viel Zeit, den Küchenblock für unseren T5 zu planen, alle Teile zu besorgen und schließlich alles zusammenzubauen.

Am Anfang war die Recherche

Man kann ja im Prinzip alles machen, man muss nur wissen, was man will. Es gibt eine große Bandbreite an Campingboxen, die man fix und fertig (und für sehr viel Geld) kaufen kann – zum Beispiel „Kalibox“, die uns als Inspiration gedient hat. Es gibt eine noch größere Anzahl an do-it-yourself-Videos im Netz, wo Küchenzeilen auf alle Arten und für alle Bedürfnisse selbst gezimmert werden.

Wir waren uns seit dem Schottlandurlaub einig, dass es zum Campen dazugehört, auch im Innenraum des Campers Kaffee kochen oder ein schnelles Rührei zaubern zu können. Regenwetter kommt vor und der Gasbrenner ist für uns ein „Außenkocher“. Daher musste ein Küchenblock für „innen“ her. Florian ist handwerklich ziemlich geschickt und nicht minder motiviert, also war schnell klar, dass die Indoorküche selbst gebaut wird.

Die Frage aller Fragen: Was brauchen wir?

Ein Gasbrenner im Inneren des Autos macht uns generell nervös. Wir möchten keine Gasflasche, Gasleitungen und Gasdetektoren im Auto haben. Daher haben wir uns für ein Induktionsfeld entschieden. Passendes Kochgeschirr ist dafür zwar nötig und in Campingformat nicht leicht zu finden, aber das ist es uns wert. Ein Induktionskochfeld ist relativ platzsparend und kocht sehr effizient.

Es benötigt aber in dieser kurzen Zeit eine Menge Strom, was eine Autobatterie (auch eine Zweitbatterie) nicht wirklich hergibt. Daher beschlossen wir, den Herd auf jeden Fall über den Landanschluss zu betreiben. Diesen mussten wir auch erst einbauen. Ich musste feststellen, dass das ist nicht nur ein Kabel ist, sondern auch Sicherungen, Wandler, Schalter und Anzeigen. Gut, dass Florian auch das im Griff hatte 🙂

Ein weiterer Pflichtgegenstand war das Waschbecken. Für die kleinen Spülarbeiten, die der Tag so mit sich bringt, zum Händewaschen zwischendurch und auch für Teewasser erspart das so einige Mühen. Das Waschbecken selbst, sowie zwei große Kanister für Frisch- und Abwasser mussten daher auch im Küchenblock Platz finden.

Am Ende geht es dann natürlich auch um Stauraum (der auch während der Fahrt alles zusammenhält), um Arbeitsfläche zum Kochen und Essen, sowie darum, das Spülbecken und die Herdplatte beim Fahren abzudecken.

Das alles musste unser Küchenblock in sich vereinen. Wir haben uns für eine sehr kompakte Variante entschieden. Sie kommt hinter den Fahrersitz und wird per Schienensystem mit vier Schrauben am Boden verankert.

Die Planung

Da Florian viel Erfahrung in Grafik und 3D Programmierung hat, war eine 3D Grafik des Küchenblocks natürlich ein Muss. Gute Planung sagt zwar noch lange nicht, dass in Wahrheit alles zusammenpasst, hilft aber sehr. Vor allem, wenn man wenig räumliches Vorstellungsvermögen hat. Die Nutzung des vorhandenen Platzes konnte so optimal auf unsere Wünsche angepasst werden. Wir haben dadurch neben Spülbecken und Herd auch ein Kästchen für die Wasserkanister, ganze vier Schubladen und zwei Steckdosen untergebracht.

Nach der Planungsphase kam die Bestellphase. Durch die Corona-Einschränkungen und, weil Camping-Fachhandel echt dünn gestreut ist, haben wir vieles online bestellt.

Das Holz und die Elektroteile haben wir großteils im Baumarkt besorgt. Bei 2x4m Siebdruckplatten waren wir froh, unseren Emil als Transportfahrzeug nutzen zu können 😉

VW T5 Bodenplatte Küchenblock

Bauphase

Florian hat seine Werkstatt  im Vorfeld noch etwas besser ausgestattet, dann gings auch schon los mit sägen, schleifen, bohren, dübeln, leimen und zwingen.

VW T5 Küchenblock Bau

Sitz(an)gelegenheit

Zu guter Letzt isst und kocht es sich ohne Hochdach im Sitzen am besten! Daher haben wir entschieden, den Beifahrersitz, den wir für den Einbau der Stromkonsole ohnehin abbauen mussten, gleich noch auf eine VW T5 Drehkonsole zu stellen. Abgesehen davon, dass die Sitzverkleidung noch etwas an die neuen Gegebenheiten angepasst werden musste, und der Airbag einmal ausgesteckt werden muss, funktionierte dieser Einbau ziemlich gut! Ergebnis: Was für ein Luxus!

VW T5 Drehsitz-Konsole

Kosten

Neben unzähligen unbezahlten Stunden in der Werkstatt haben wir auch eine ganze Stange Geld für das Material ausgegeben. Waschbecken mit Tauchpumpe und Kanistern, Herdplatte, verschließbare Schubladenknöpfe, Holz, Kabel, Steckdosen, Schaniere, unzählige Schrauben und Dübel, Bohrer und andere Kleinteile. Wir schätzen unsere Ausgaben auf ca. 600 Euro.

VW T5 Küchenblock

Als kleines Highlight hat die Induktionsplatte noch ein paar Luftlöcher in Form unserer geliebten Berge bekommen 🙂

VW T5

Emil – wir kaufen einen Campervan!

Emil ist ein VW T5 Multivan, Baujahr 2007, Zweitbesitz, metallic-blau. Er hat so ziemlich die Vollausstattung, die ein Multivan zu bieten hat. Zwei Einzelsitze vorne, zwei herausnehmbare Einzelsitze (einer davon mit Kindersitz-Funktion) in der Mitte, eine klappbare und verschiebbare Sitzbank ganz hinten mit Bettfunktion, einen Haufen Kästchen und Türen, um kleinere Dinge zu verstauen, einen ausfahrbaren Esstisch hinter dem Fahrersitz, ein seitliches Schiebefenster, das bekannte Schienensystem innen, um nicht nur Sitze, sondern auch viele andere Dinge problemlos am Boden zu befestigen, gute Beleuchtung im Innenraum, Tempomat, Einparkhilfe hinten, eine zweite Autobatterie für die Beleuchtung etc. im Stand.

Eigentlich wollten wir uns ja einen komplett leeren Bus besorgen, und den Innenraum von der Isolierung bis zum Zierkissen selbst ausbauen. Aber diese Gelegenheit konnten wir uns nicht entgehen lassen. Der Kaufpreis war mehr als fair, das Auto in Top-Zustand und die Beschaffung simpel. Kein Import aus einem Nachbarland, kein weiter Weg, kein Feilschen, keine unbekannten Mängel, kein Typisieren – einfach anmelden, einsteigen und losfahren.

Großer Dank geht hier an meinen Bruder Hanspeter und sein Autohaus E-Auto.tirol in Kematen/ Tirol für den angenehmen Ablauf.

Tja, und dann war er da! Schneller als gedacht hatten wir unser Camper-Ziel erreicht. Jetzt müssen wir nur noch ausprobieren und lernen! Wir haben ihn Emil getauft, einfach so, weil er jetzt irgendwie zur Familie gehört und einen nicht unerheblichen Teil unserer Freizeit einnimmt. Außerdem ist die Kommunikation über „das Auto“ so sehr eindeutig.

Die ersten drei Anschaffungen waren eine Markise, Thermomatten für die Fenster und eine Matratze. Noch ein paar Standard-Camping-Utensilien (Gaskocher, Geschirr, Stühle und Tisch) und die erste Reise war nicht mehr weit.

Unser Camper

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