Reisen mit Flo und Helene

Schlagwort: Bully

Montespertoli - Toskana

Toskana mit Emil (03.06.2021)

Nach Öffnung der Grenzen und Aufhebung strikter Quarantänebestimmungen konnten wir endlich wieder legal nach Italien reisen. Theoretisch mussten wir für die Einreise ein Dokument ausfüllen und einen Antigentest nachweisen (auch, wenn man schon geimpft ist), in der Praxis interessierte sich an der Grenze aber niemand mehr für uns.

Also fuhren wir relativ gelassen und unbehelligt Richtung Toskana, um die Schönheit dieser Region im Frühjahr zu genießen. Wir mussten feststellen, dass es dieses Jahr auch in Italien relativ lange kühl und feucht war. Die toskanische Hügellandschaft erstrahlte daher nicht wie gewohnt in gelb und braun, sondern in satten Grüntönen. Wir haben uns jedenfalls darüber gefreut.

Tirol - Rom - Assisi - Siena - Tirol

Wir waren insgesamt eine Woche am Weg, wovon wir aber zwei Nächte nicht gecampt haben. Diese zwei Nächte haben wir in der wunderbaren und ungewohnt menschenleeren Hauptstadt Rom verbracht. Wir haben unseren Emil auf einem privaten Parkplatz abgestellt. Bewacht und/oder privat war uns bei der Parkplatzsuche sehr wichtig, denn ein hübscher, gefragter VW Bus wird in Großstädten schon mal gestohlen oder zumindest beschädigt beim Versuch, etwas Wertvolles im Inneren zu finden. In Rom selbst haben wir uns mit den Öffis und zu Fuß fortbewegt und in einem B&B geschlafen. Das B&B ist übrigens sehr empfehlenswert. Es besticht durch gute Lage, einen sympathischen „Vermieter“ und angenehmen WG-Charakter! Hier geht’s zur Website: https://www.jukeboxrooms.com/it/

Bevor wir in Rom Station machten, waren wir eine Nacht südlich von Florenz. Nach Rom haben wir noch zwei Nächte in Assisi, eine Nacht nördlich von Florenz und eine Nacht südlich des Gardasees verbracht.

Die Orte Rom, Assisi und Siena haben wir uns genauer angesehen. Mehr Kirchen haben wir nicht ertragen 😉 Ansonsten haben wir die Natur bewundert und einen Stopp am Stausee Lago di Bilancino eingelegt (an dem wir bei 30°C allen Ernstes mutterseelenalleine waren, weil in diesem See offenbar das Schwimmen verboten ist).

Lago di Bilancino
Lago di Bilancino
Toskana, Lago di Bilancino
Toskana, Lago di Bilancino

Tourismus

Corona hat den Tourismus in Italien bis 15. Mai 2021 komplett zum Erliegen gebracht. Wir haben nur zwei Wochen nach Entfall der Quarantänepflicht eine unglaubliche Leere erlebt. Touristenhotspots wie das Kolosseum in Rom, der Petersdom, die Sixtinische Kapelle oder der Dom von Siena waren nur spärlich besucht. Man konnte die Sehenswürdigkeiten in angenehmer Unaufgeregtheit bewundern.

Rom
Rom - Vatikanische Museen
Rom
Rom - Kolosseum
Rom
Rom - Trevi Brunnen
Rom
Rom - Erzbasilika San Giovanni in Laterano
Rom
Rom - Vatikanische Museen

Camping

Agri-Camping Cipollatico (Montespertoli): http://www.cipollatico.com/en/home-2/

Campingplätze in der Nähe von Florenz gibt es einige. Die meisten sind eher zweckmäßig angelegt, nahe der Stadt, damit man eine gute Anbindung hat – für Sightseeing. Unser gewählter Platz war 15 km von Florenz im Hinterland im kleinen Ort Montespertoli. Die Anfahrt war okay, das letzte Teilstück nicht asphaltiert einen kleinen Hang hinunter. Für recht große Camper nicht empfehlenswert.

  • Preis: 25€/ Nacht für einen passenden Stellplatz mit Fahrzeug + 2 Personen + Strom
  • Lage: Der Platz selbst war eher klein (vielleicht 25 Stellplätze), bot aber eine ganz angenehme Aussicht über das Hügelland im Norden und schmiegt sich an den Hügel im Süden. Viele Bäume und etwas terrassenförmig angelegte Stellplätze – wirklich fein. Der Gastgeber – ein älterer „Roberto“, der vermutlich mal beim Militär war, zeigte uns bereitwillig und ohne Hektik den Platz und hieß uns mit Hund „Strike“ willkommen. Ein netter Pool mit Liegewiese und ein passables, etwas renovierungsbedürftiges WC und Duschhaus waren auch schon alles, was es zu sehen gab. Ansonsten konnte man noch Wein erwerben und auf der Veranda konnte man sicher auch einen Espresso haben.
  • Ausflugsmöglichkeiten: nicht weit von Florenz entfernt. Mit dem Fahrrad wäre es sicher nicht schwer erreichbar, aber etwas hügelig. Auf Öffis hätte ich mich nicht verlassen…
  • Einkaufsmöglichkeiten: im Ort ca. 1-2 km vom Campingplatz entfernt.

Fazit: Wir haben uns wohl gefühlt, auch wenn die Anlage etwas in die Jahre gekommen ist.

Agricamping Cipollatico
Agricamping Cipollatico
Agricamping Cipollatico

Camping Fontemaggio (Assisi):
https://www.fontemaggio.it/home/campeggio/

In der Vorsaison kann man hier sehr relaxed die Ruhe genießen. Zumindest dieses Jahr hat es noch sehr wenige Touristen hierher verschlagen, das wird sich vermutlich ohne Corona aber wieder ändern…

  • Preis: 24€/ Nacht für einen selbstgewählten Stellplatz mit Fahrzeug + 2 Personen + Strom
  • Lage: sehr idyllisch gelegen etwas außerhalb des Städtchens Assisi am Hügel. Der Platz ist sehr weitläufig angelegt, terrassenförmig nach unten in 3 langen Zeilen. Es gibt nur ein Duschhaus, was bei Vollbelegung sicher etwas eng wird…
  • Ausflugsmöglichkeiten: per Rad und per pedes gibt es so einiges zu erkunden im Umkreis. Ein bisschen bergauf fahren/ gehen muss man aber schon mögen!
  • Einkaufsmöglichkeiten: in Assisi selbst – zu Fuß ca. 20 Minuten vom Campingplatz entfernt. Außerdem gibt es auch einen kleinen Laden mit Eisdiele und sogar ein Restaurant am Campingplatz.

Fazit: Wir werden diesen Platz sicher wieder besuchen, wenn es uns in die Gegend zieht. Der Ort Assisi selbst ist eines der nettesten und saubersten Plätzchen Italiens. Die Tiefebene im Süden und das Hügelland im Norden laden zu weiteren Erkundungen ein.

Camping Fontemaggio Assisi
Camping Assisi Fontemaggio
Camping Assisi Fontemaggio

Agri-Camping L‘Apricorno (Tavarnelle Val di Pesa):
https://www.apicorno.com/

Schon die Anfahrt führte uns zwischen Hügeln und Wäldern gefühlt ins Nirgendwo. Wir haben Bekanntschaft mit etlichen Tieren (Katze, Fuchs, Ziegen, Hunde, Käfer, Mücken 😉) gemacht.

  • Preis: 25€/ Nacht für einen nicht wirklich ausgewiesenen Stellplatz mit Fahrzeug + 2 Personen + Strom (eigentlich sogar 30€, was ich persönlich übertrieben finde, für das, was NICHT geboten wird…)
  • Lage: sehr idyllisch zwischen Ziegenweide, Olivenhain und Wald. Das Duschhaus ist sehr „billig“ gebaut und die Duschen sind jetzt schon kaputt. Der Platz ist nicht fertig mit Kieselsteinen befestigt – wenn es also regnet (wie in unserem Fall), muss man sich ein bisschen durch den Schlamm wühlen.
  • Ausflugsmöglichkeiten: mit dem Fahrrad wäre man hier wohl am besten dran. Zu Fuß sind Spaziergänge sehr angenehm, aber neben der engen kurvigen Straße geht es sich eher unsicher.
  • Einkaufsmöglichkeiten: in einem der Orte im Umkreis, oder man kauft Ziegenkäse, Honig und Wein direkt vom Betreiber 😉

Fazit: Wirkt recht neu – der Besitzer möchte sich hier sicher ein zweites Standbein aufbauen. Er ist bemüht, aber eben auch nur selten hier. Der Platz benötigt noch ein bisschen Liebe, damit er wirklich bequem und heimelig wird. Die Voraussetzungen sind gut.

Agricamping L'Apicorno
Agricamping L'Apicorno
Agricamping L'Apicorno

Sightseeing

Kolosseum in Rom:

Das Kolosseum ist neben dem Petersdom und dem Forum Romanum der wohl bekannteste Touristenmagnet Roms. Umso verwunderter waren wir über die wenigen Menschen, die gleichzeitig mit uns einen Besuch wagten. Ein Leitsystem führt den Besucher in einer Einbahnstrecke durch das Museum, hinauf zu den Zuschauerrängen und wieder hinein in den Bauch der Arena. Ein Audioguide erzählt wissenswertes, für richtiges Interesse empfehle ich einen Guide in Person.

Kolosseum Rom

Vatikanische Museen in Rom:

Die vielen Ausstellungen, die hier geboten werden, überfordern den Geist. Wichtig ist es, sich im Vorfeld zu informieren und auszusortieren, was man gerne sehen möchte, und was man auslassen könnte. Wir haben uns für den „short track“ zur Sixtinischen Kapelle entschieden, der uns durch ein paar tolle Abteilungen wie etwa die Cartographie (immerhin auch noch gut eine Stunde Flanieren) direkt zum Höhepunkt brachte . Michelangelos Meisterwerk in der Sixtinischen Kapelle.

Vatikanische Museen Rom

Duomo di Siena:

 
Die „Cattedrale Metropolitana di Santa Maria Assunta“ ist mit ihrem charakteristischen dunkelgrünen und weißen Marmor eines der bedeutendsten Beispiele gotischer Architektur in Italien. Und ist im Inneren wunderbar reich an Bodenmosaiken und Gemälden.
Dom von Siena

Assisi

Dieses kleine italienische Städtchen ist für mich der Inbegriff von „Dolce Vita“. Es ist verspielt, geschmückt, überall Blümchen, sauber, hell und belebt. Das mittelalterliche Stadtbild mit Stadtmauer und Festungsruine „Rocca Maggiore“ ist noch gut erhalten und wurde im Jahr 2000 zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt.
Die Basilica di San Francesco d’Assisi ist ein absolutes Highlight. Sie vermittelt wahre Spiritualität und ein gutes Bild über das Wirken des von Franziskus gegründeten Franziskanerordens bis heute.
Assisi

Wir hatten ein paar wunderbare Tage in Italien. Haben viel gesehen, gut gegessen und die Toskana in all ihrer Pracht genossen!
Arrivederci und bis bald 🙂

Assisi
Assisi
Selbstgebauter Küchenblock VW T5

Emil’s kitchen (01.05.2021)

Eine nicht unerhebliche Pandemie hat unsere Reisepläne in den Jahren 2020 und 2021 ziemlich zusammengeschrumpft. Kurzarbeit, Reisebeschränkungen und Ausgangssperren ließen uns viel Zeit, den Küchenblock für unseren T5 zu planen, alle Teile zu besorgen und schließlich alles zusammenzubauen.

Am Anfang war die Recherche

Man kann ja im Prinzip alles machen, man muss nur wissen, was man will. Es gibt eine große Bandbreite an Campingboxen, die man fix und fertig (und für sehr viel Geld) kaufen kann – zum Beispiel „Kalibox“, die uns als Inspiration gedient hat. Es gibt eine noch größere Anzahl an do-it-yourself-Videos im Netz, wo Küchenzeilen auf alle Arten und für alle Bedürfnisse selbst gezimmert werden.

Wir waren uns seit dem Schottlandurlaub einig, dass es zum Campen dazugehört, auch im Innenraum des Campers Kaffee kochen oder ein schnelles Rührei zaubern zu können. Regenwetter kommt vor und der Gasbrenner ist für uns ein „Außenkocher“. Daher musste ein Küchenblock für „innen“ her. Florian ist handwerklich ziemlich geschickt und nicht minder motiviert, also war schnell klar, dass die Indoorküche selbst gebaut wird.

Die Frage aller Fragen: Was brauchen wir?

Ein Gasbrenner im Inneren des Autos macht uns generell nervös. Wir möchten keine Gasflasche, Gasleitungen und Gasdetektoren im Auto haben. Daher haben wir uns für ein Induktionsfeld entschieden. Passendes Kochgeschirr ist dafür zwar nötig und in Campingformat nicht leicht zu finden, aber das ist es uns wert. Ein Induktionskochfeld ist relativ platzsparend und kocht sehr effizient.

Es benötigt aber in dieser kurzen Zeit eine Menge Strom, was eine Autobatterie (auch eine Zweitbatterie) nicht wirklich hergibt. Daher beschlossen wir, den Herd auf jeden Fall über den Landanschluss zu betreiben. Diesen mussten wir auch erst einbauen. Ich musste feststellen, dass das ist nicht nur ein Kabel ist, sondern auch Sicherungen, Wandler, Schalter und Anzeigen. Gut, dass Florian auch das im Griff hatte 🙂

Ein weiterer Pflichtgegenstand war das Waschbecken. Für die kleinen Spülarbeiten, die der Tag so mit sich bringt, zum Händewaschen zwischendurch und auch für Teewasser erspart das so einige Mühen. Das Waschbecken selbst, sowie zwei große Kanister für Frisch- und Abwasser mussten daher auch im Küchenblock Platz finden.

Am Ende geht es dann natürlich auch um Stauraum (der auch während der Fahrt alles zusammenhält), um Arbeitsfläche zum Kochen und Essen, sowie darum, das Spülbecken und die Herdplatte beim Fahren abzudecken.

Das alles musste unser Küchenblock in sich vereinen. Wir haben uns für eine sehr kompakte Variante entschieden. Sie kommt hinter den Fahrersitz und wird per Schienensystem mit vier Schrauben am Boden verankert.

Die Planung

Da Florian viel Erfahrung in Grafik und 3D Programmierung hat, war eine 3D Grafik des Küchenblocks natürlich ein Muss. Gute Planung sagt zwar noch lange nicht, dass in Wahrheit alles zusammenpasst, hilft aber sehr. Vor allem, wenn man wenig räumliches Vorstellungsvermögen hat. Die Nutzung des vorhandenen Platzes konnte so optimal auf unsere Wünsche angepasst werden. Wir haben dadurch neben Spülbecken und Herd auch ein Kästchen für die Wasserkanister, ganze vier Schubladen und zwei Steckdosen untergebracht.

Nach der Planungsphase kam die Bestellphase. Durch die Corona-Einschränkungen und, weil Camping-Fachhandel echt dünn gestreut ist, haben wir vieles online bestellt.

Das Holz und die Elektroteile haben wir großteils im Baumarkt besorgt. Bei 2x4m Siebdruckplatten waren wir froh, unseren Emil als Transportfahrzeug nutzen zu können 😉

VW T5 Bodenplatte Küchenblock

Bauphase

Florian hat seine Werkstatt  im Vorfeld noch etwas besser ausgestattet, dann gings auch schon los mit sägen, schleifen, bohren, dübeln, leimen und zwingen.

VW T5 Küchenblock Bau

Sitz(an)gelegenheit

Zu guter Letzt isst und kocht es sich ohne Hochdach im Sitzen am besten! Daher haben wir entschieden, den Beifahrersitz, den wir für den Einbau der Stromkonsole ohnehin abbauen mussten, gleich noch auf eine VW T5 Drehkonsole zu stellen. Abgesehen davon, dass die Sitzverkleidung noch etwas an die neuen Gegebenheiten angepasst werden musste, und der Airbag einmal ausgesteckt werden muss, funktionierte dieser Einbau ziemlich gut! Ergebnis: Was für ein Luxus!

VW T5 Drehsitz-Konsole

Kosten

Neben unzähligen unbezahlten Stunden in der Werkstatt haben wir auch eine ganze Stange Geld für das Material ausgegeben. Waschbecken mit Tauchpumpe und Kanistern, Herdplatte, verschließbare Schubladenknöpfe, Holz, Kabel, Steckdosen, Schaniere, unzählige Schrauben und Dübel, Bohrer und andere Kleinteile. Wir schätzen unsere Ausgaben auf ca. 600 Euro.

VW T5 Küchenblock

Als kleines Highlight hat die Induktionsplatte noch ein paar Luftlöcher in Form unserer geliebten Berge bekommen 🙂

Österreich mit Emil (20.08.2020)

Unseren zweiten kleinen Camping-Urlaub haben wir mehr oder weniger innerhalb der österreichischen Grenzen geplant.

Über Salzburg mit einem kurzen Abstecher nach Tschechien ging es ins Waldviertel. Über die Wachau weiter nach Wien und über Oberösterreich und das Dreiländereck bis an die Drau in Kärnten.

Gecampt haben wir nur die halbe Zeit, da wir viele Besuche bei Verwandten und Freunden eingeplant haben. Aber zwei kleine, versteckte Campingplätze haben wir doch gefunden. Es steckte schon ein bisschen Absicht dahinter, nach unbekannteren Plätzchen mit wenig Menschen zu suchen 😊

Zuerst haben wir an einem der Kamp-Stauseen in Niederösterreich gecampt. Und dann noch am Stadtrand von Spittal an der Drau, direkt am Fluss. Hier die wichtigsten Eckdaten:

Campingplätze

Camping Krumau (Krumau am Kamp):

  • Besuch: 08.2020
  • Preis: 17€/ Nacht für kleinen Stellplatz mit Fahrzeug + 2 Personen ohne Strom
  • Netter Platz am Flussufer, viele Dauercamper und eingeschworene Community. Preis minimal, dafür sind sogar die Duschen noch extra zu bezahlen.
  • Lage: Etwas schwierig erreichbar im hügeligen Kamptal. Beliebter Badeort mit großer Liegewiese bei den Einheimischen, sehr ruhig und idyllisch in der Nacht.
  • Ausflugsmöglichkeiten: nur mit dem Auto, bzw. zu Fuß in den Ort (Krumau), wo es aber außer zwei Buschenschanken nicht viel zu sehen gibt. Bootsverleih am Campingplatz.
  • Einkaufsmöglichkeiten: nur mit dem Auto, aber eine Gaststätte gehört zum Campingplatz

Fazit: ziemlich verschlafen, perfekt zum Ruhe-Suchen

Special thanks to Oliver (mein Cousin) und Lisa, unsere Waldviertler Local Guides 🙂

Camping Draufluss (Spittal an der Drau):

  • Besuch: 08.2020
  • Preis: 30€/ Nacht für den frei wählbaren Stellplatz mit Fahrzeug + 2 Personen ohne Strom
  • Netter, etwas verschlafener Platz am Flussufer. Stellplätze im Gras unter Obstbäumen, sehr idyllisch, aber das Fallobst im Spätsommer stört ein bisschen und zieht Wespen an. Freie Platzwahl, nicht viel Schnickschnack, anscheinend ein beliebter Platz für Durchreisende.
  • Lage: 2km vom Zentrum von Spittal an der Drau entfernt, Autobahn nicht weit.
  • Ausflugsmöglichkeiten: zu Fuß nach Spittal, mit dem Fahrrad am Fluss entlang, oder sogar mit dem Boot
  • Einkaufsmöglichkeiten: Supermarkt in 500m Entfernung, Gaststätte (Frühstückspension) gehört zum Campingplatz

Fazit: günstig, etwas altmodisch und unaufgeregt

Leider war der Ausklang der Woche an der Drau von heftigen Gewittern überschattet. Die Tage zuvor war es aber fast schon ein bisschen zu heiß. Jedenfalls haben wir einige interessante Sehenswürdigkeiten besucht und dabei die eine oder andere Schweißperle auf der Stirn gehabt:

Sightseeing

Salzburg

Die recht ausgestorbene Innenstadt (Corona und Hitze) versprüht einfach eine ehrwürdige Stimmung. Die hübschen alten Gebäude, großen Plätze, bekannten Cafés und Pferdekutschen (die armen Tier hatten schon ein bisschen zu heiß…), dazu der Burgberg und die Salzach… immer wieder einen Ausflug wert. Wir sind ein bisschen durch die Getreidegasse geschlendert und haben uns dann im Café Fürst einen Kaffee und – die echten! – Mozartkugeln gegönnt.

Salzburg - Mozartplatz
Salzburg Mozartplatz

Cesky Krumlov/ Krumau

Es ist einfach schön, dieses kleine tschechische Städtchen. Eingebettet zwischen Hügelland und der Moldau. Der Fluss ist hier noch relativ klein und fließt sehr langsam, weshalb diese Gegend ein Mekka für Kanu-, Boot- und Floßfahrer aller Art ist. Setzt man sich in ein kleines Restaurant direkt am Fluss (da Bier ist sehr empfehlenswert!), kann man die spaßige Meute vorbeitreiben sehen 🙂
Außerdem lohnt sich ein Besuch der Burg, mit ziemlich eindrucksvollem Ausblick über die Stadt.

Krumau an der Moldau
Krumau - Semmelknödel
Krumau - Kanu

Das Waldviertel

Ein kleines, beschauliches, landwirtschaftlich geprägtes Juwel im Norden Österreichs. Direkt an der tschechischen Grenze gelegen und fernab von Großstädten scheint hier die Zeit in manchen Dörfern auf den ersten Blick stehen geblieben zu sein. Man kann hier noch wirklich ruhige Plätzchen finden – wie zum Beispiel die Ufer des Kamp, der im Sommer immer für eine Abkühlung gut ist.

Waldviertel, AT
Waldviertel, AT

Die Garten Tulln

Dieser botanische Garten ist alles andere als ein Wildwuchs. Eingeteilt in kleine Parzellen, beschäftigen sich die Betreiber mit verschiedenen Themen. Angefangen vom kleinen Gartenbiotop, über Rosengärten und Hochbeete, bis hin zur bienenfreundlichen Gartenbepflanzung, werden hier vor allem heimische Pflanzen und deren „natürliches“ Umfeld ins rechte Licht gerückt. Zahlreiche Sitzgelegenheiten und sogar ein Aussichtsturm laden die Besucher ein, sich einen besonderen Einblick zu verschaffen. Eine Weinschenke gibt’s übrigens auch 🙂

Burgruine Dürnstein, Wachau

Die Wachau ist einfach ein Traum. Es ist am Radweg, aber auch auf einer Bootsfahrt immer wieder schön, die sich dahin mäandernden Ufer des Stromes abzufahren. Hinter jeder Schleife entdeckt man neue Schätze. Wir haben uns Dürnstein für einen Zwischenstopp auserkoren und bei ziemlicher Hitze die Burgruine erklommen. Der Ausblick war wirklich die Mühe wert! Zurück im Ort haben wir dann mit einem weißen Spritzer die Flüssigkeitsreserven wieder auftanken können!

Burgruine Dürnstein
Wachau - Blick von Dürnstein
Dürnstein
Dürnstein

Maltatal – Kölnbreinspeicher

Auf dem Weg von Oberösterreich nach Kärnten haben wir einen Abstecher ins Maltatal gemacht. Allein schon die Anfahrt Richtung Mautstraße mit Wasserfällen und echt idyllischer Landschaft, war sehr toll. Die Mautstraße selbst ist zwar nicht billig, aber ihr Geld wert. Es geht hinauf durch Tunnel und Kehren, immer weiter hinein zum Talschluss. Oben angekommen wartet eine Ausstellung zum Thema Stausee, Gebirge und Tal. Außerdem kann die dicke Staumauer abgegangen werden. Die Schwindelfreien können sich sogar auf die Plattform aus Eisengitter wagen, die einen Blick direkt in das Flussbett darunter zulässt!

Kölnbreinstausee, AT
Kölnbreinspeichersee

Spittal an der Drau

Hier haben wir unsere Rundfahrt gemütlich ausklingen lassen. Das kleine Städtchen hielt einen Töpfermarkt und nette Cafés für uns bereit. Über Osttirol und das Pustertal haben wir dann die Heimreise angetreten, nachdem das Wetter für eine Großglockner-Hochalpenstraßen-Fahrt leider zu unbeständig war.

Spittal an der Drau
Kalterer See

Camping mit Emil #1

Um unseren neuen VW Bus „Emil“ einmal Probe zu fahren, haben wir uns ein verlängertes Wochenende im Juli (17.-21.07.) ausgesucht. Wir sind nach Italien gefahren, wie es sich für den guten Durchschnitts-Tiroler gehört. Ja genau, Italien, sogar in die Lombardei, trotz Corona. Maskenpflicht in Supermärkten und beim Betreten von Restaurants sowie Fiebermessen an jedem Campingplatz in der Lombardei standen auf der Tagesordnung. Aber sonst hatten wir keine großen Einschränkungen. Es war eh alles wie zuhause 😊

Destination

Wir haben eine Runde um den Gardasee gemacht – eher spontan als wirklich geplant. Losgefahren sind wir in der Annahme, dass wir zwei Nächte in den Dolomiten (Marmolata) und zwei Nächte an der Drau verbringen. Aber in den Dolomiten wäre es in der Nacht einfach zu kalt gewesen (wir haben noch keine Standheizung und bei 8-10 Grad ist es mir zu ungemütlich im Bus) und für Kärnten war der Wetterbericht nicht so gut.

Am Ende waren es dann zwei Nächte am Stellplatz Gretl am See am Kalterer See, eine Nacht in Manerba del Garda am Camping Romantica und eine Nacht nahe Sirmione am Agri-Camping Mabellini.

Sirmione Beach

Auto

Da gibts gar nix zu meckern. Unser strahlend blauer Frühpensionist (BJ 2007) macht alles tadellos mit. Der Motor schnurrt, die Elektronik macht ihren Job und da klappert nichts. Egal ob Autobahn, Küstenstraße oder die engen Gässchen in den engen Örtchen am Berg. Auch die Markise (Fiamma) sitzt perfekt, das Bett ist gut und die noch recht spärliche Camping-Ausstattung war mehr als befriedigend. Wir haben einen guten Kauf gemacht (danke e-auto.tirol). Emil ist perfekt! Außerdem erregt er Aufsehen, weil er in seinem frischen Metallic-Blau fast wie neu aussieht!

Wir haben in den paar Tagen und nach einigen Gesprächen mit anderen Campern noch mehr Ideen gesammelt, wie wir ihn einrichten werden. Wir brauchen noch eine Standheizung, eine kleine Kücheninsel hinterm Fahrersitz, einen Kühlschrank-Hocker hinterm Beifahrersitz, ein Solarpanel, nettere Beleuchtung innen und ein klügeres Verstau-System im Kofferraum. Wir werden ihn in nächster Zeit optimieren und die Corona-Kurzarbeit nutzen, um hin und wieder einfach ein paar Tage wegzufahren.

Wetter

Besser kanns fast nicht sein. Es hatte 25-31 Grad, es war strahlend blau, und fast schon ein bisschen zu heiß zum Schlafen…

Tourismus

Wenige Touristen. Für Gardasee-Verhältnisse im Juli war der Ansturm wirklich überschaubar. Überall freie Parkplätze, freie Camping Spots, halb so viele Menschen am Weg wie gewohnt, und selbst am Strand war noch ein bisschen Platz – wobei am Wochenende natürlich auch viele Einheimische die Sonne dort genießen.

Camping

Stellplatz Gretl am See:

alles vollautomatisch (Check-in und Tor), freies Platzsuchen, unglaublich moderne und saubere Sanitäreinrichtung, ca. 40 Stellplätze, die gegen abends ganz gut gefüllt wurden. Bäume, nette Nachbarn, ruhig. 25€ die Nacht und alles sehr gechillt und ein bissl chaotisch. Man reguliert sich selbst. Ein wirklich toller Platz. Ausflugsmöglichkeiten sind mega – wir waren auf der Leuchtenburg und einmal um den See spazieren. Man könnte wunderbare Radtouren machen. Auch die Lokale sind ok. Einkaufsmöglichkeiten gibt es nicht, nur einen vollkommen überteuerten Touri-Supermarkt. Seezugang ist auch eher schlecht, weil viel Privatbesitz und abgesperrt ist, viel Schilfgürtel am Südufer und keine freien Flächen. Die Nachbarn am Stellplatz  am zweiten Abend waren aus Rum in Tirol. Sie haben uns ihren umgebauten Fiat Ducato gezeigt. Fazit: für den Preis ein echtes Highlight.

Camping Gretl am See

Camping Romantica:

riesengroß und fest in holländischer Hand. Wir glauben ja, die campen dort auf Dauer. Riesige Wohnwägen, Vorzelte und Boote, man hat fast Soap-Opera Feeling direkt beim Nachbarn. Eigentlich alle Pitches sind schattig, direkter Zugang zum Gardasee mit Promenade und Kiesstrand durch einige Tore im Zaun. Ca. 50€ die Nacht. Duschen und Klos sind okay, aber lieblos und auf Masse. Nicht mal Klopapier war da. Unser Stellplatz (Nr 20) war super fein luftig und schattig, ruhig in der Nacht und hatte Seeblick auch aus der dritten Reihe. Fazit: teuer, aber irgendwie fein.

Camping Romantica Manerba

Camping Mabellini:

nahe Sirmione direkt in den Weinbergen und Apfelplantagen. Ruhige Azienda, sehr sehr sauber und nett hergerichtet. Familiär und eher klein. 7x7m ohne Strom und Wasser ca. 35€. Kleiner Swimmingpool, Liegewiese, Terrasse, komplett neue und saubere Sanitäranlagen. Einziges Problem: die Bäumchen sind noch so klein, dass es am Stellplatz null Schatten gibt. Fazit: unglaublich nette Gastgeberin, familiäres Feeling, guter Preis und wir werden zur Apfelernte wieder kommen 🙂

Camping Mabellini

Sightseeing

Klausen – Säbener Kloster:

Klausen besticht durch eine nette kleine Altstadt, die altes Handwerk noch hochleben lässt. Es gibt eine Menge kleiner Läden und Lokale. Die Säbener Stiege führt etwas versteckt hinauf zum Weinberg über dem Stadtkern und ein steiles Wegerl (ein Kreuzweg – wie solls anders sein) weiter zum Kloster Säben. Sehr idyllisch ist es da oben. Es gibt einen Blumengarten, Bänke, einen Brunnen und Aussicht aufs Tal.

Klausen
Klausen

Ruine Leuchtenburg:

Es führt ein Forstweg direkt vom östlichen Seeufer hinauf zur Ruine. Schattig geht man dahin im Wald, trotzdem ist der Aufstieg nicht unanstrengend. Gehzeit vom See ca. 1h. Oben angekommen wird man mit einem wundervollen Rundum-Ausblick auf den See und das Tal hinter der Hügelkette belohnt. Man kann sogar über eine kleine Leiter in die Ruine hineingehen, sieht aber außer der Mauern nicht viel.

Kalterer See
Leuchtenburg

Westliche Küstenstraße:

Die Westküste entlang des Gardasees ist immer eine Fahrt wert. Ganz im Norden wird man mit einem herrlichen Blick von Torbole nach Süden – hinunter auf den See und die vielen Windsurfer – begrüßt. Die alte Straße aus Zeiten Mussolinis führt  immer knapp am Ufer entlang, durch etliche Tunnel und kleine Orte nach Süden. Es ist bei mäßigem Verkehr eine sehr schöne Strecke, vor allem für den Beifahrer! Zeit muss man dafür aber genug einplanen.

Gardasee

Sirmione:

Sirmione ist ein historisches Städtchen direkt am Seespitz im Süden des Gardasees. Normalerweise kommen tausende Touristen täglich hierher. Coronabedingt war die Anzahl fast angenehm. Es gibt viel zu sehen: nette Eisdielen und Cafés, alte Mauern und Statuen, Souvenirläden, den grandiosen Blick durch die Gärten auf den See, den Turm (kann man besichtigen) und am hintersten Ende der schmalen Halbinsel die Grotta di Catullo.


Sirmione

Cantina Franzosi und das Dolce Vita:

Es ist mein persönlicher Lieblings-Weinbauer auf einem Hügel am Westufer des Gardasees nahe Salò. Sie haben sehr gute Weine, Schaumweine, Grappa (in Eichenfass gelagert), tolles Olivenöl und andere Bei-Produkte frisch vom Weinberg (Pesto, Seife, Aufstriche, Marmelade). Man könnte den ganzen Tag verkosten, aber einer muss ja leider wieder heimfahren…

Franzosi
Dolce Vita
Dolce Vita
Essen Italien
Essen Italien
VW T5

Emil – wir kaufen einen Campervan!

Emil ist ein VW T5 Multivan, Baujahr 2007, Zweitbesitz, metallic-blau. Er hat so ziemlich die Vollausstattung, die ein Multivan zu bieten hat. Zwei Einzelsitze vorne, zwei herausnehmbare Einzelsitze (einer davon mit Kindersitz-Funktion) in der Mitte, eine klappbare und verschiebbare Sitzbank ganz hinten mit Bettfunktion, einen Haufen Kästchen und Türen, um kleinere Dinge zu verstauen, einen ausfahrbaren Esstisch hinter dem Fahrersitz, ein seitliches Schiebefenster, das bekannte Schienensystem innen, um nicht nur Sitze, sondern auch viele andere Dinge problemlos am Boden zu befestigen, gute Beleuchtung im Innenraum, Tempomat, Einparkhilfe hinten, eine zweite Autobatterie für die Beleuchtung etc. im Stand.

Eigentlich wollten wir uns ja einen komplett leeren Bus besorgen, und den Innenraum von der Isolierung bis zum Zierkissen selbst ausbauen. Aber diese Gelegenheit konnten wir uns nicht entgehen lassen. Der Kaufpreis war mehr als fair, das Auto in Top-Zustand und die Beschaffung simpel. Kein Import aus einem Nachbarland, kein weiter Weg, kein Feilschen, keine unbekannten Mängel, kein Typisieren – einfach anmelden, einsteigen und losfahren.

Großer Dank geht hier an meinen Bruder Hanspeter und sein Autohaus E-Auto.tirol in Kematen/ Tirol für den angenehmen Ablauf.

Tja, und dann war er da! Schneller als gedacht hatten wir unser Camper-Ziel erreicht. Jetzt müssen wir nur noch ausprobieren und lernen! Wir haben ihn Emil getauft, einfach so, weil er jetzt irgendwie zur Familie gehört und einen nicht unerheblichen Teil unserer Freizeit einnimmt. Außerdem ist die Kommunikation über „das Auto“ so sehr eindeutig.

Die ersten drei Anschaffungen waren eine Markise, Thermomatten für die Fenster und eine Matratze. Noch ein paar Standard-Camping-Utensilien (Gaskocher, Geschirr, Stühle und Tisch) und die erste Reise war nicht mehr weit.

Unser Camper

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